Tausendfüßer

Vorwort

Tausendfüßer(Diplopoden) sind bekannte Tiere in der Terraristik, jedoch sind selten andere Arten im "normalen" Terraristikladen als Archistreptus gigas und 1-2 bunte Spirobolidae. 

 

Leider sind auch viele Arten die man im Handel bekommt Importe, teuer und nicht selten auch unbestimmt bis falsch bestimmt. 

Zum glück scheint das Interesse and Tausendfüßer aktuell wieder größer zu werden, auch haben sich richtige Haltungsformen durchgesetzt, wodurch nun auch deutlich mehr Arten nachgezüchtet werden!

Systematik

In der Haltung befinden sich hauptsächlich die Juliforma(Schnurrfüßer): Spirostreptidae und Spirobolidae, sowie auch Julidae diese sind jedoch kaum in der Haltung vertreten.

Etwas seltener befinden sich auch Polydesmidae(Bandfüßer) in der Haltung. 

Deutlich seltener in der Haltung befinden sich auch Glomeridae(Saftkugler) und Sphaerotheriidae(Riesenkugler).

 

Spirostreptidae: Die meisten Arten aus dieser Ordnung sind ziemlich einfach in der Haltung.

                                       Es handelt sich zumeist um mittelgroße bis große Arten mit kräftigen Beinen.

                                       Unter der Spirostreptidae Familie gibt es ua. noch die Harpagophoridae diese sind                                             idR. kräftig gebaute Tiere mit Telsondorn.

Spirobolidae:         Auch hier sind einige Arten einfach zu Halten, es gibt allerdings auch einige deutlich                                           schwierigere Arten. Es handelt sich zumeist um kleine bis mittelgroße Arten,

                                       mit runden Kopf und Knopfaugen.

Julidae:                     Die wenigen in der Haltung befindlichen Arten sind einfach zuhalten. 

                                       Es handelt sich um sehr kleine bis kleine Arten in schlichten Farben.

 

Polydesmidae:      Ein Großteil der Bandfüßerarten sind deutlich schwieriger in der Haltung,

                                        nur wenige kleinere Arten lassen sich relativ einfach halten.

                                        Es handelt sich um kleine bis mittelgroße Arten mit einem stark abgeflachten                                                          Körper und kräftigen Beinen.

 

Glomeridae: Die Haltung der Saftkuglern ist einfach bis mittelschwer.                          

Sphaerotheriidae: Die Haltung von Riesenkuglern ist extrem schwierig bis zu unmöglich. 

Haltung

Die meisten Tausendfüßer lassen sich bereits in Boxen oder Terrarien von 30x30cm halten und haben nur geringe Haltungsanforderungen. Die größte Herrausforderung bei der Tausendfüßerhaltung ist es den Bodengrund dauerhaft mit genügend zersetzten Laub und Holz anzureichern, sowie Geduld zu haben wenn sich die Tiere mehrere Wochen zum Häuten vergraben. Außerdem gestaltet sich die Zucht, gerade von größeren Arten, als besonders schleppend.

 

Behausung: 

Zur Unterbringung von Diplopoden eignen sich Terrarien, Aquarien und Boxen. 

Es ist sinnvoll die Tiere in Gruppen zu halten.

 

 

Für kleine Arten wie zB. Saftkugler(Glomeridae) und Julidae eignen sich bereits kleine Boxen von 5L. 

 

Arten die große Mengen an Substrat benötigen wie zB. einige Spirobolidae und Riesenkugler(Sphaerotheriidae) sollten ebenfall in große/hohe Boxen oder Aquarien gehalten werden. 

 

Kletteraktive Arten wie zB einige Spriostreptidae und Spirobolidae können in Hochterrarien gut gehalten werden. 

 

Bei Bandfüßern(Polydesmidae) muss zusätzlich auf eine großzügige Lüftung geachtet werden!

  

Technik: Eine zusätzliche Lichtquelle ist unnötig bis Störend, ebenso ist eine Heizung bei normaler                                Zimmertemp (20°C+) nicht notwendig!

 

Bodengrund:

Der Bodengrund sollte 5-10cm für kleine Arten, 10-15cm für mittelgroße Arten und 15+cm für große Arten hoch sein. Reine Bodenbewohner sollten unabhängig von der Größe 10-20cm haben!

 

Zusammensetzung: Ungedüngte Blumenerde/Terrarienerde, Laub in verschiedenen zersetzungsgraden, weißfaules Holz, Kalk

 

 

Ungeeignet: gedüngte Erde, Nadelholz, Kokoshumus

Futter:

Das Hauptfutter von Tausendfüßer ist Laub in verschiedenen Zersetzungsgraden und weißfaules Holz.

 

Zusätzlich nehmen auch viele Arten gerne Flechten, Kinshi, Flockenfutter, sowie Obst und Gemüse an.

Handling:

Das herrausnehmen von Tausendfüßern sollte nur auf ein notwendiges minimum beschränkt werden. 

Tausendfüßer haben verschiedene Verteidigungen entwickelt um sich vor Angreifern zu schützen!

 

 

Abwehrsekret:

Juliforma(Schnurrfüßer) geben bei Berührung ein gelbes Sekret ab dieses sollte auf keinen Fall in die Augen geraten! Ist ansonsten jedoch relativ harmlos, sorgt, je nach Intensivität, für dunkle Flecken auf der Haut die nach ein paar Tagen wieder verschwinden. 

Die abgegebene Menge und Intensivität variiert je nach Art(nicht unbedingt größenabhängig). 

Vorsicht: In der Haltung befinden sich auch ein paar wenige Arten die dieses Sekret wenige cm weit                              spritzen können!

Meistens rollen sich Tausendfüßer dabei ein oder versuchen sich aus den Griff heraus zu winden, diese beiden Verhalten können auch ohne abgabe vom Sekret, sowie auch mit einer zusätzlichen Abgabe von flüßigen Kot erfolgen.

 

Blausäure:

Polydesmidae(Bandfüßer) geben bei Störung Blausäure ab, ebenso beim sterben und manche Arten geben diese auch kontinuirlich ab. Eine direkte Gefahr besteht dabei für den Menschen nicht, sofern das Handling entsprechend achtsam geschieht. 

Leider sind die Tiere selber nicht Immun dagegen, deshalb ist eine gute Belüftung der Behausung wichtig, ebenso sollten tote Tiere frühzeitig entfernt werden.

 

Einrollen:

Die für den Menschen wohl "angenehmste" Verteidigung zeigen dagegen die Kugler(Glomeridae und Sphaerotheriidae). Wie der Name vermuten lässt rollen sich die Tiere zu einer Kugel zsm und entrollen sich erst wenn sie wieder ihre Ruhe haben.

 

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